Ayurveda Praxis

Behandlung

Ablauf einer Therapie in der Praxis

In der Praxis sieht der Ablauf einer Therapie folgendermaßen aus:

Erstberatung

Eine Erstberatung dauert in der Regel zwischen ein bis zwei Stunden. In einer ausführlichen Diagnose werden Art der Beschwerden, Krankheitsgeschichte sowie bisherige und aktuelle Lebensumstände des Patienten genau besprochen. Je nach Beschwerden oder Erkrankung verschreibt der Therapeut Kräuterpräparate und gibt förderliche Hinweise zu Ernährung und Lebensführung.

Eine weitere Sprechstunde folgt nach zwei bis sechs Wochen. Diese dient dazu, die Wirkweisen der Maßnahmen (Kräuter, ggf. Ernährungsumstellung und / oder die Gesundung fördernde Verhaltensweisen) festzustellen und eventuell auftretende Fragen des Patienten zu beantworten. 

Panchakarma-Kur (Reinigungskur)

Ist eine Erkrankung schwerer (wie z. B. einer Autoimmunerkrankung, Rheumatische Artritis, Psoriasis oder Myome), empfiehlt das Ayurveda die Durchführung einer Panchakarma-Kur (Reinigungskur). Dabei handelt es sich um eine hoch komplexe Herangehensweise der Entgiftung, die auf der Kenntnis von Abläufen und Wechselwirkungen (körperlich, geistig, psychisch) basiert.

Umfang und Ablauf einer Kur richten sich stets nach der Erkrankung bzw. Beschwerden des Patienten. Genaue Angaben dazu gibt Ihnen Ihr Therapeut nach einer eingehenden Anamnese. So stellt er sicher, dass die eingesetzten Präparate und Methoden genau zu Ihnen passen.

Eine Reinigungskur wird durchgeführt, wenn

  • eine chronische Erkrankung besteht,
  • eine Reinigung zur Prävention von Erkrankungen durchgeführt werden soll
  • man eine Reinigung zur „Verjüngung“ wünscht, d.h. die Gewebe werden durch die Reinigung wieder vitaler.

Im Ayurveda-Haus an der alten Linde führen wir Panchakarma-Kuren mit unterschiedlichem Umfang durch (5, 7 oder 9 Tage. Dieser richtet sich nach der Diagnose und Empfehlung des Therapeuten.

Eine Panchakarma-Kur beginnt beim Patienten zu Hause – und zwar mit der ein- bis vierwöchigen Einnahme von Kräutern. Es werden individuell unterschiedliche Kräuterabkochungen verschrieben, um die „Schlacken“ auszutrocknen. Der herbe, zusammenziehende Geschmack im Mund weist darauf hin, dass die Kräuterabkochung eine zusammenziehende (d.h. Schlackenstoff verkleinernde) Wirkung hat.

Ist dieser Trockungsprozess beendet, wird mit den Ölmassagen begonnen, die in der therapeutischen Praxis durchgeführt werden. Führt man die Massagen ohne die - „Schlacken“ austrocknende - Vorbereitung durch, kann es zu beeinträchtigenden Nebenwirkungen - von Hautjucken bis Fieber - kommen. In diesem Falle muss sofort mit der Kur aufgehört werden und die Reinigung kann nicht durchgeführt werden.

Es ist wie mit einem Stück Stoff: Erst wenn der Schmutz herausgelöst ist, kann man den Stoff so färben, dass er eine gleichmäßig schöne Farbe bekommt. Je konsequenter also die vor den Massagen verschriebenen Kräuterabkochungen eingenommen werden, desto tiefgreifender ist der Erfolg einer Kur.

Vorbereitung für die Reinigungskur (Purvakarma)

Je nach Diagnose werden unterschiedliche Formen der Ölmassage durchgeführt. Auch die Öle, die dabei zur Verwendung kommen können, beinhalten unterschiedliche Kräuter und -kombinationen. Sie werden alle wie unten beschrieben hergestellt.

Durch die innere Einnahme von Kräutern und die Massage werden die „Schlackenstoffe“ und Toxine aus dem Gewebe gelöst. So gelangen sie auf natürlichem Wege dorthin zurück, wo sie hergekommen sind: in den Verdauungstrakt. Sobald sie dort angekommen sind, müssen sie aus dem Körper entfernt werden, um ihn zu reinigen.

Shirodhara (Stirnguß)Jeden Tag werden die verordneten Massagen von zwei Massierenden synchron durchgeführt. Diese Form der Massage wird Abhyanga (Synchronmassage) genannt. Ergänzt wird die Massage meist mit einer weiteren Behandlungsmethode, z.B. mit Shirodhara (ca. 20 minütiger Stirnguß, für den Öl oder - bei Bedarf - ein anderer Trägerstoff verwendet wird).

In einer Panchakarma-Kur wird mit der passenden Ausleitung frühestens am dritten Tag begonnen. Je nach Dauer der Kur, kann sich die Zeit der Ausleitung über einen bis hin zu sieben Tagen erstrecken.

Selbstverständlich werden schon in der Sprechstunde und Beratung mit dem Patienten besprochen, welche Massageart und Ausleitung er während der Kur bekommt.

Ausleitung

Je nach Art der Erkrankung, der Vorbereitung und der angewandten Behandlung werden im Ayurvada unterschiedliche Methoden zur Ausleitung angewandt: diese gehen jeweils über den Darm oder über Mund, Nase, Haut.

Nachbesprechung

Etwa 3 Wochen nach der Kur erfolgt die Nachbesprechung, um die Wirkung und den Erfolg zu sehen, den die Kur bisher bewirkt hat und um festzustellen, wie der Körper eventuell noch weiter unterstützt werden muss.
Dies ist auch der Zeitpunkt, an dem immunitätsstärkende Präparate verschrieben werden, die im Ayurveda als Rasayanas oder Verjüngungsmittel bezeichnet werden.

Sie werden individuell ausgewählt und haben eine kräftigende und aufbauende Wirkung auf die gereinigten Schwachstellen im Körper. Würde man sie vor einer Entgiftung einnehmen, könnten die Schlackenstoffe vermehrt werden. Normalerweise werden diese Präparate in Pastenform gegeben (neben den spezifischen Kräutern sind Ghee (Butterschmalz), Zucker, Honig und unterschiedliche aromatische Gewürze enthalten).

Im Ayurveda betrachtet man nicht nur die individuelle Eignung der Heilkräuter, sondern auch Zeitpunkt und Medium (Kräuterabkochung, Öl, Paste, Pulver, fermentierte Flüssigkeit, Tabletten, feine Asche).

Sehr erfolgreich können mit Ayurveda unter anderem folgende Erkrankungen behandelt werden:

  • Erkrankungen des Bewegungsapparates, eingeschlossen der Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises
  • Psoriasis und andere Hauterkrankungen
  • Erkrankungen des Verdauungstraktes und Stoffwechselerkrankungen
  • Erkrankungen der Nerven
  • Schlafstörungen
  • Menstruationsbeschwerden und auch Wechseljahresbeschwerden
  • Sinusitis/Heuschnupfen
  • Burnout