Times of Corona – Teil 1 - Lass das Essen Deine Medizin sein
Die richtige Ernährung macht unser Immunsystem stark !
Auch in schwierigen Zeiten kann die Ernährung dazu beitragen unsere Abwehr zu steigern, selbst sann wenn der Corona Virus oder ein anderer Virus uns streifen sollte
In Ayurveda wird in dem Kapitel Ritucharya jede Jahreszeit mit ihren Eigenschaften beschrieben und die entsprechende Ernährung und Verhalten erklärt. Es ist wichtig unser Verdauungsfeuer (agni) im Rhythmus des Jahres gut zu bewahren, dann bleibt auch unsere Kraft (bala) und die Kraft unseres Immunsystems gut. Die Ernährung sollte den Jahreszeiten und dem Ort an dem wir leben (desa ) entsprechen – und überwiegend saisonal und regional sein.
Im Frühling (vasanta) schmilzt das Kapha, dass sich im Winter angesammelt hat durch die langsam stärker werdende Sonne, so wie der Schnee schmilzt, der sich in dem Winter in den Bergen angesammelt hat. Dadurch neigen wir im Frühling zu Erkältungen, Allergien, Fieber, Virus und bakteriellen Erkrankungen. Im Sommer (grishma) wird unser Verdauungsfeuer (jadhara agni) schwächer, der innere Ofen darf nicht zu stark brennen sonst können wir die Hitze nicht ertragen, in dieser Jahreszeit gibt es weniger Erkältungen. Wenn dann aber die Kälte vom Monsoon (varsha), Herbst (sharad) oder Winter (hemantha und shishira) anfängt, ist es wichtig darauf zu achten dass das agni wieder stärker wird, damit wir dass verdauen können was wir zu uns nehmen. Dann wird auch unsere Kraft (bala) und somit unser Immunsystem stark bleiben.
Wir können das Essen besser aufnehmen und verdauen, wenn wir während dem Essen die Aufmerksamkeit darauf lenken, nichts nebenher machen, sondern die Farben, den Geruch und den Geschmack bewusst wahr nehmen. Wie es heisst: Das Auge isst mit...
Basics:
nicht zu viel auf einmal essen, ess von kleineren Tellern, am besten die Hälfte. Es ist gut wenn immer ein kleiner Hunger übrig bleibt. Das Verdauungsfeuer sollte immer gut bewahrt werden. Das Abendessen sollte leicht und spätestens 3 Stunden vor dem Schlafen gehen sein.
Esse regelmäßig überwiegend warmes Essen reduziere Salate und Smoothies
vermehre den Anteil an grünem Gemüse (je nachdem was in der Jahreszeit wächst) wie Spinat, Mangold, Rukola, Bittergurke, Löwenzehn, Spargel, Rettich, Petersilie, Bärlauch, Sauerampfer, Brennessel, Giersch, Brunnenkresse, Feldsalat, Brokoli
Verwende pflanzliche Proteine wie Moong Dal, rote Linsen, Beluga Linsen, Puy Linsen,
Reis, Weizen, Dinkel, Gerste und Hirse
Kräuter und Gewürze wie Ingwer, Pfeffer, Kreuzkümmel, Koriander, Kurkuma, Kardamom, Nelken, Asafoetida, Senf, Bockshornklee, Knoblauch, Basilikum, Dill und andere Kräuter
Koche so frisch wie möglich, am besten täglich frisch
Koche einfach. Koche nicht zu aufwendig jeden Tag, lieber wenigere Gerichte mit weniger Zutaten.
Koche mit weniger Fett, bevorzugtweise mit Ghee. Fettgebackenes und Frietiertes reduzieren.
Verwende weniger Zucker, Süsses, Kohlenhydrate. Honig kann verwendet werden (jedoch nicht erhitzen).
Reduziere Kohlgemüse, Kartoffeln, Pilze, Tomaten und Aubergine (da sie schwerer zu verdauen sind)
reduziere Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte (reduziere Käse, Milch, Joghurt, Paneer und Rahm) mit Ausnahme von Ghee und Buttermilch
saisonales Obst und Zitrone
vermeide Junk food, tiefgefrorenes Essen, Essen aus der Dose und andere Fertiggerichte
Esse täglich:
zum Frühstück ein warmes Gericht bevorzugen, wie Getreidebrei, Kanji oder ein anderes warmes Gericht
koche Ein-Topf-Gerichte – einfach aber frisch zubereitet - wie zB Khichadi mit Gemüse, Reispfannen...
zum Abendessen ein warmes Gericht bevorzugen, zB eine Suppe, Rasam, Kanji
mache einen Fastentag oder einen Kitchadi Tag (einmal in der Woche, oder alle 2 Wochen (Ekadasi))
Rezepte um das Verdauungsfeuer zu stärken , bei Appetitlosigkeit
Laaja ist das Leichteste, Peya ist ein bischen schwerer......
Entsprechend der Stärke des agni, wenn der Appetit stärker wird, kann mit der nächsten Mahlzeit, oder am nächsten Tag mit dem nächsten Rezept weiter gemacht werden:
1. Laaja – koche Puffreis (oder zerbreche ein paar Reiswaffeln) in Wasser, gebe Kardamom dazu
2. Peya – dünne Reissuppe, ohne feste Bestandteile. Koche einen Teil Reis (a besten gebrochene Reiskörner) mit 14 Teilen Wasser für 45 Minuten, gebe Steinsalz dazu
3. Manda – koche 2 Eßlöffel Reis mit 560 ml Wasser für 45 Minuten
4. Vilepi (Kanji) – dicke Reissuppe, mit verhältnismäßig weniger Reiskörnern und mehr Flüßigkeit. Koche 1 Teil Reis mit 4 Teilen Wasser für 45 Minuten.
5. Akrta Yousha
koche 1 Teil Reis und ½ Teil Mungdal in 4 Teile Wasser mit einem bischen Salz für 45 Minuten auf kleiner Flamme
6. Krta Yousha
koche 1 Teil Reis und ½ Teil Mungdal in 4 Teile Wasser mit einem bischen Salz für 45 Minuten auf kleiner Flamme und gebe Gewüze dazu
Gewürze: Pfeffer, Ingwer, Ghee und Steinsalz
Rezepte:
1. Khichadi
1 Tasse Reis
½ Tasse halbierte Mungdal
4 –6 Tassen Wasserr
1 Eßlöffel Ghee
½ Teelöffel Kreuzkümmel
(½ TL Korianderpulver)
¼ TL Kurkuma
1 Teelöffel kleingeschnittener Ingwer
½ Teeföffel Pfefferkörner
1 Prise Steinsalz
(1 Prise Asafoetida)
Wasche Mungdal und Reis und lass es abtropfen.
Erhitze Ghee auf kleiner Flamme und brate die Gewürze darin für eine Minute an.
Gebe den Reis und Mungdal dazu und brate eine weitere Minute an.
Füge Wasser und Salz dazu und lasse es köcheln bis es weich ist (45 – 60 Minuten)
Es können auch noch andere Gewüze verwendet werden, wie Nelken, Kardamom, Curry Blätter und am Schluß Koriander Blätter und Zitrone.
Auch kann klein geschnittenes Gemüse nach Wahl mitgekocht werden.
2. Quinua mit Gemüse - Eintopf (Dr. Claudia Welch)
Zutaten: für 3 – 4 Personen
1 Tasse Quinua
2 Eßlöffel extra virgin Olivenöl
1 Tasse in Würfel geschnittene Zwiebeln
1 Tasse kleingeschnittene Karotten
1 Tasse kleingeschnittene Sellerie
2 Tassen Wasser
frisch gemahlener Pfeffer
Steinsalz
Wasche den Quinua gut um alles bittere zu entfernen und stelle ihn zur Seite
Gebe das Olivenöl in einen mittelgroßen Topf mit schweren Boden bei mittlerer Hitze. Gebe Zwiebeln, Karotten und Sellerie dazu und lasse es unter Rühren anbraten bis die Zwiebeln glasig werden.
Gebe den Quinua und Wasser dazu und lasse es aufkochen. Dann reduziere die Flamme und lasse es zugedeckt etwa 15 Minuten köcheln bis das Wasser verdampft ist.
Gebe Salz und Pfeffer nach Geschmack dazu.
Variationen: Wir können viel bei der Zubereitung von Eintopfgerichten varieren.
Eintopfgerichte können auch mit anderen Getreiden gemacht werden, wie mit Bulgur, Gerste, Hirse, Reis.... die Kochdauer und die Wassermenge hängt von dem jeweiligen Getreide ab. Auch andere Gemüse können der Jahreszeit entsprechend, oder was wir noch vorrätig haben, verwendet werden, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Verschiedene Gewürze können je nach Geschmack oder Wirkung eingesetzt werden. Sehr gut schmeckt auch Ingwer, Knoblauch und / oder Chili.
3. Spinatsuppe
500 g frischer, geschnittener Spinat
½ Teelöffel schwarze Senfsamen
2 Teelöffel Kokosnußöl
2 cm frischer kleingeschnittener Ingwer
1 kleingeschnittene Knoblauchzehe
1 kleingeschnittene grüne Chilli
½ Teelöffel Kurkuma
2 Stängel Zitronengras
¼ Teelöffel Muskatnuß
eine Hand voll Korianderblätter
½ Dose Kokosnussmilch
Brate in dem Kokosnußöl die Senfsamen, Ingwer, Knoblauch und Chili für 2 Minuten an. Gebe den Spinat, Kurkuma, Zitronengras, Salz und lasse es mit Wasser 10 Minuten köcheln. Gebe Kokosnußmilch und Korianderblätter dazu.
Nehme das Zitronengras heraus und gebe es in den Mixer.
Am Schluß gebe noch etwas Muskatnuß hinzu und genieße es!
Dazu kann etwas Brot oder Chapati gegessen werden.
4. Die Neun-Kräuter-Suppe
Die ersten Kräuter im Frühjahr verleihen dem Körper nach der langen Winterzeit Gesundheit.
Tatsächlich hat die Kräutersuppe mit ihren Inhaltsstoffen eine
entschlackende und immunstärkende Wirkung.
Sie eignet sich gut um im Frühjahr den Winter aus dem Körper zu vertreiben
und ihn für das neue Jahr zu kräftigen.
Es ist auch möglich die Suppe mit nur wenig verschiedenen Kräutern zu machen !!!
Zutaten:
Je 2 TL feingeschnittene Bärlauchblätter, Brennnesselblätter, Gänseblümchen,
Gundrebenblätter, Löwenzahnblättchen, Rauke, Sauerampferblättchen,
Schafgarbenkraut und Wegerichblätter
1 - 2 Zwiebeln
2 EL Butter
2 TL Weizenmehl oder Reismehl
1 L Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
ggf. etwas Sahne oder Sauerrahm
Zubereitung:
Butter schmelzen und die feingehackten Zwiebelwürfel lichtgelb dünsten, Mehl
drüberstauben und bei milder Hitze vorsichtig hell „anschwitzen“. Unter Rühren mit der
Brühe aufgießen. Die Kräuter hinzufügen, abschmecken und etwa fünf Minuten unter
regelmäßigem Umrühren köcheln lassen. Mit ein paar Löffeln Sahne oder Sauerrahm
abrunden und z.B. mit Baguette servieren.
Weitere Blätter, die für diese Frühlingssuppe verwendet werden können: Giersch, Vogelmiere, Kresse, Scharbockskraut, Taubnessel, Trippmadam, Gänseblümchen, Sauerklee, Kerbel. Ergänzt können die Kräuter mit Kresse, Dill, Petersilie, Schnittlauch, Liebstöckel, Wegwarte, Pimpernelle, Thymian und/oder Salbei werden.
Weitere Variationen:
Man kann als Basis für die Kräutersuppe auch Kartoffeln, Sellerie, Kohlrabi oder Karotten nehmen. Eventuel noch mit Knoblauch verfeinern.
5. Rasam Pfeffersuppe
(es kann auch als Soße für Reis verwendet werden. Ist gut um Erkältungen oder Husten abzuwehren)
Rasam Masala Mix:
6 Teelöffel Koriandersamen
(1 getrocknete rote Chili)
1 Teelöffel Pfefferkörner
1 ½ Teelöffel Kreuzkümmelsamen
¼ Teelöffel schwarze Senfsamen
Röste die Samen in einer trockenen Pfanne, lasse sie abkühlen und mörsere sie dann zu Pulver.
Es ist möglich den Rest von dem Pulver in einem luftdichten Gefäß aufzubewahren.
Tomaten – Rasam Suppe
1 Eßlöffel Tamarinde
2 Tomaten
3 Schalotten
1 Eßlöffel Rasam Masala Mix (oder: Koriander, Kreuzkümmel und Pfeffer miteinander vermischt)
Salz
½Teelöffel schwarze Senfsamen
(2 Teelöffel Curryblätter)
(Korianderblätter)
weiche die Tamarinde für ein paar Minuten in etwas heißem Wasser ein und drücke sie anschließend aus. Schmeiße die übrig gebliebenen Samen und Fasern weg.
Koche die Tamarinde für 10 Minuten
gebe die klein geschnittenen Tomaten, Schalotten und die Gewürze dazu.
Gebe noch etwas Salz hinzu und koche es für weitere 10 Minuten.
Brate die Senfsamen im Kokosnußöl an bis sie zu hüpfen anfangen. Nehme es dann vom Herd, gebe die Curryblätter dazu und dann in die Suppe.
Vor dem Servieren gebe die Korianderblätter rein.
Die Zutaten die in Klammern geschrieben stehen müssen nicht zugefügt werden. Die Tomaten oder Tamarinde können weggelassen werden und anstattdessen Zitrone oder Amla dazugegeben werden. Trikatu, Curcuma, grüne Chili können ebenfalls verwendet werden....
6. MudgaSuupa recipe ( Mung Dal Suppe)
von Rachna Tewari (Bihar / New York)
Zutaten: für 4-6 Personen
1 Tasse geschälte Mungbohnen
2 Eßlöffel Ghee
1 Teelöffel Kurkuma
1 Teelöffel Kreuzkummel
1-2 Chilis
1 Priese Asafoetida
1 Eßlöffel Zitronensaft
2 Eßlöffel klein geschnittenes Koriandergrün
Salz nach Geschmack
Wasche und weiche das Dal in 3 Tassen Wasser für 30 Minuten bis 2 Stunden ein. Dann wasche es nochmal und koche es mit 4 Tassen Wasser, Kurkuma und Salz.
Reduziere die Wärme und lasse es 30 – 60 Minuten köcheln, gelegentlich umrühren,
Erwärme in einem kleinen Töpfchen das Ghee und brate Kreuzkümmel, Asafoetida und die Chili kurz an. Gebe es zu dem gekochten Dal und schalte die Flamme aus.
Gebe Zitrone und frischen Koriender dazu und serviere es mit Reis.
Getränke
Es ist wichtig ausreichend Tee oder heißes Wasser zu trinken, das befeuchtet die Schleimhäute und dann können sie auch besser arbeiten.
Vermeide Alkohol, kohlensäurehaltige, kalte und gesüßte Getränke.
Trinke schluckweise abgekochtes Wasser (½ Tasse alle 20 Minuten )
Trinke zB heißes Wasser mit Koriander oder getrocknetem Ingwer
koche 5 g Trikatu und 3-5 Blätter Tulasi mit 1 Liter Wasser auf ½ Liter Wasser runter
Zitronensaft
trinke morgens ein Glas lauwares Wasser mit ½ Zitrone und einem Teelöffel Honig
Tee mit getrocknetem Ingwer(sunthi), khadira, mustha
Ayush Empfehlung: Tulasi, Zimt, schwarzen Pfeffer, getrockneten Ingwer und Rosinen im Wasser aufkochen. Gebe später Jaggery oder Zitrone dazu und genieße es 1 bis 2 mal täglich
Teerezept von Dr Ravi, Poonthotham: Tulasi Blätter, Guduchi Stiele, Koriander Samen, Kreuzkümmel Samen, Süßholz und die Hälfte Ingwer
Spezialgetränke:
Kräutertee von Dr Raghavan Ramankutty:
10 g Ajwan
5 g Kreuzkümel
10 g Schwarzkümmel
25 g Koriander
5 g schwarzen Pfeffer
5 g Pippali
mache es mit dem Mörser zu einem groben Pulver
und koche es in 2 Liter Wasser für 10 Minuten.
Seihe es ab und halte es warm.
Grandma´s tea aus Kerala –
beugt Husten und Fieber vor
1 Zwiebel (am Besten eine Schalotte)
in 8 Teile
1 Zehe Knoblauch etwas gequetscht
9 Pfefferkörner
1 Stück frischen Ingwer (1 + 2 cm) gehackt
1 Teelöffel Jaggery
Koche 2 Gläser Wasser auf 1 Glas runter.
Nach dem Kochen gebe ein paar Blätter
Tulasi oder Basilikum rein.
Trinke es 1- 2 mal täglich warm.
Ayush Kashaya
Zur Stärkung des Immunsystems
täglich morgens – eventuel auch nachmittags
Zimt – 2 Teile
Ingwerpulver – 2 Teile
Pfeffer – 1 Teil
Tulasi oder Basilikumblätter – 4 Teile (oder einen Tulasi Teebeutel für 1 - 2 Tassen mit den anderen Gewürzen in die Tasse geben)
Die Gewürze vermischen und zu einem groben Pulver mahlen.
1-2 mal täglich 1 flachen Teelöffel mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen und nach 5-15 Minuten trinken
Es können Vollrohrzucker, Rosinen oder Zitronensaft je nach Geschmack dazugegeben werden
© Heike Seegebarth, www.traditionelles-ayurveda.de, 28. Dezember 2020